Kerzenrohstoffe

Viele von uns besitzen die Leidenschaft Kerze in sich. Der Kerzenmarkt gibt auf seinem Gebiet eine große Auswahl an verschiedenen Formen, Farben und Größen her. Den Kerzenschein genießen und abspannen, dass ist es was Kerzenfreunde so lieben. Doch welche Rohstoffe sind eigentlich in den Kerzen vorhanden? Alles zum Thema Kerzenrohstoffe finden Sie in dem nachstehenden Text. Grundsätzlich werden drei Hauptrohstoffe bei der Kerzenherstellung verwendet. Diese Kerzenrohstoffe sind Paraffin, Stearin und Bienenwachs.

Parafin ist ein Wachs, welches heute überwiegend aus Erdöl gewonnen wird und den größten Rohstoffanteil bei der Kerzenherstellung einnimmt. Sorgfältig gereinigt ist das weiße Parafin befreit von Giften und geruchsfrei. Aufgrund seiner Materialeigenschaften für alle Verfahren der Kerzenherstellung gleichermaßen geeignet.

Ein im Verhältnis zum Parafin kleiner Prozentsatz entfällt bei der Kerzenherstellung auf Stearin. Stearin ist ein Wachs, welches aus tierischen und pflanzlichen ölen und Fetten gewonnen wird. Aufgrund der vorhandenen Konsistenz kann Stearin meist nur für gegossene Kerzen verwendet werden. Kerzen mit Stearininhalt erkennt man üblicherweise an ihrer kristallen Struktur und ihrer Weißtrübung.

Bienenwachs sind von den Honigbienen aus Wachsdrüsen ausgeschwitzte Wachsplättchen. Da die Wachsproduktion der Bienen geringer ist als die von Honig, ist dieser Rohstoff in seiner Verwendung begrenzt. Die Farbe und den geruch bekommt der Bienenwahs später durch den Kontakt mit Honig und Pollen. Der Bienenwachs wird durch das ausschmelzen der Waben gewonnen. Und das flüssige Wachs mechanisch aufgereinigt. Mit der Entdeckung von Stearin (1818) und Paraffin (1830) verlor Bienenwachs als Grundstoff für Kerzen von Bedeutung.

Bei Duftkerzen werden die oben beschriebenen Kerzenrohstoffe zusätzlich mit ausgewählten Duftstoffen veredelt, je nach Saison, Trend und Beliebtheit.


Verfahren der Kerzenherstellung

Die Verfahren zur Herstellung von Kerzen sind vielfältig und können unterschiedlicher nicht sein. Neben Kerzenzugmaschinen, Gießmaschinen und dem Pulverpressverfahren ist es auch die Handarbeit die trotz ständigen Fortschritts der Technik noch immer verwendet wird. Wie die benannten Herstellungsverfahren im Einzelnen aussehen, erfahren Sie im nachstehenden Text.

Das Kerzenziehen mittels einer Kerzenzugmaschine ist durchaus eines der ältesten Verfahren zur Herstellung von Kerzen. In Verwendung einer sog. Zugmaschine, welche aus zwei Zugtrommeln besteht, können mehrere hundert Meter Dochtstrang aufgewickelt und in einem Rundlauf versetzt werden. Es folgt eine Wechselbeziehung zwischen Aufnahme des Wachses in einem Teil der Rundstrecke und abkühlen des Wachses auf dem anderen teil der Rundstrecke. Die beschriebene Rundstrecke wird so oft durchlaufen, bis der gewünschte Durchmesser der Kerze erreicht ist. Der Durchlauf abgeschlossen wird der fertige Strang von der Kerzenzugmaschine abgenommen und weiterverarbeitet.

Unter Verwendung einer Gießmaschine erfolgt das Kerzen gießen. Dabei wird das Wachs in bestimmte Formen, in denen mittig der Docht gespannt ist, gegossen. Das Gießverfahren wenden man heutzutage vor allem bei der Herstellung größerer Mengen Kerzen an. Reine Stearinkerzen lassen sich beispielsweise bevorzugt im Gießverfahren herstellen.

Beim Pressverfahren wird vor allem pulverisiertes Paraffin verwendet. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen der Kerzenherstellung mittels Stempelpresse oder mittels Strangprsse. Bei der Anwendung einer Stempelpresse wird das Paraffin in senkrecht aufgereihte Formungen gefüllt und unter hohen Druck zusammengepresst. Der Docht wir dabei mit einer sog. Hohlnadel ebenfalls eingepresst. Bei der Anwendung einer Strangpresse wird das Paraffin ebenfalls unter hohem Druck in einem Rohr zusammen mit dem Docht gepresst. Sodann wird der fertige Strang in die gewünschte Kerzenlänge geschnitten.

Das Auftauchen ist ebenfalls ein maschinelles Verfahren zur Kerzenherstellung bei dem der Docht um einen Metallrahmen gespannt wird, welcher in etwa der gewünschten Kerzenlänge entspricht. Durch das wiederholte Ein- und Auftauchen des Dochtes in der flüssigen Wachsmasse wird der Docht immer mehr mit Wachs umgeben, bis er die gewünschte Stärke vollendet hat. Die Maschinen werden vor allem zum herstellen von durchgefärbten Kerzen verwendet.

Immer wieder werden auch noch Kerzen per Handarbeit gefertigt. In einigen kleinen Betrieben setzt man nach wie vor auf das traditionelle Handwerk. Ein verfahren das viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl benötigt. Die meisten Werkstätten spezialisieren sich dabei auf das individuelle Erstellen und verifizieren von ausgefallenen Kerzen. Dieser erhöhte Aufwand, welcher nicht mit einer Massenherstellung einhergeht, spiegelt sich natürlich in einem erhöhten Kerzenpreis wieder.


Der Docht - das Herzstück der Kerze

Der Docht stellt den Mittelpunkt der Kerze dar. Ohne ihn würde die Kerze nicht brennen und könnte somit ihren Schön nicht von sich geben. Aufgrund der Wichtigkeit des Kerzendochtes wollen wir den Docht mal genauer unter die Lupe nehmen.

Der Docht ist das Herzstück einer jeder Kerzen. Er durchzieht meist durch den gesamten Wachskörper. Er verflüssigt und transportiert das Wachs, was zur Folge hat, dass der Docht in seiner Stärke und Flechtung genau auf das Wachs abgestimmt sein muss. Der Docht wird gewöhnlich aus Baumwollgarnen geflochten. Man kann dabei zwischen Flach- und Runddochten unterscheiden. Der Flachdocht ist der meist verwendete Docht. Er besteht aus drei Flechtsträngen und ist für alle Wachse geeignet. Der Runddocht ist ebenfalls geflochten, aber mit rundem Querschnitt. Die Laufrichtung ist am Docht markiert und muss Beachtung finden. Der Runddocht ist vor allem standfester wie der Flachdocht. Die Auswahl der Dochte ist für die Brennqualität von Kerzen von ausschlaggebender Bedeutung.